Regie:
Jodie Foster. Cast: Julia Roberts, George Clooney, Caitriona Balfe. Was
soll da schiefgehen? Und es ist auch nichts schiefgegangen. Selbst wenn man meine freundliche Voreingenommenheit gegenüber dieser begnadeten Schauspielerin abzieht, bleibt ein außergewöhnlich
unterhaltsamer, Foster-typisch intelligenter Film mit vielen überraschenden
(aber halbwegs logischen) Wendungen, einer Menge Humor und auch etwas Tragik.
Film vom Feinsten!
Worum geht’s?
Weil in diesem Film die Wendungen der Geschichte wirklich eine tragende Säule und Quell einer Menge Spaß sind, halte ich ausnahmsweise mal mein Maul und erzähle nur das, das sowieso in jedem Artikel zum Film steht: Clooney gibt den extrovertierten Fernseh-Finanzguru, der sein Publikum mit (Halb-)Wissen, Showeinlagen und wöchentlichen „Finanztipps des Jahrtausends“ unterhält.
Paketbote Kyle hat da was falsch verstanden und Oma ihr klein‘ Häuschen komplett in eine von Clooneys windigen Aktienempfehlung gesteckt – Pech, dass eben diese Firma direkt danach in den freien Fall übergeht. Für Kyle sind 60.000 Verlust schon eine Hausnummer.
"In my home, we ritualize all of them. We do Christmas. We do Shabbat on Fridays. We love Kwanzaa. I take pains to give my family a real religious basis, a knowledge, because it's being well educated. You need to know why all those wars were fought."
Verärgert, aber ohne echten Plan sucht er Clooney mit einer Pistole und zwei Sprengstoffwesten im Studio auf, während Regisseurin Julia alles live weiter senden muss.
Clooney macht sich auch gerne mal zum Affen. Sympathisch, das. |
Alles endet überraschenderweise vorhersehbar (und das ist
hier wiedersinnigerweise kein Wiederspruch!) tragisch. Unterwegs aber wird viel
gelacht!
Die "Der Steuerstand ist überfordert"-Szene liebe ich ja sehr, seitdem ich als Jugendlicher einen Film über Fluglotsen gesehen habe. Vergleiche dazu: "Black Hawk Down" und "Unstoppable" |
Wie war’s?
WOW. Das war mal wieder so richtig gut.
Das Kino stand kurz
vor dem Szenenapplaus (für Kyles Freundin Molly). Der Film ist außerdem
außerordentlich kurzweilig, und das auf mindestens drei Ebenen: a) Clooneys kontinuierliche
Versuche sich aus seiner Sprengstoffweste heraus zu schwindeln, b) die
Beobachtung, dass im Leben wirklich nie so läuft, wie Plan und Improvisation es
nahelegen und c) die Furcht um das Leben aller Beteiligten, allen voran dem des
reine Tors Jack, unschuldig-schuldiger Michael Kohlhaas und Ober-Looser zugleich.
Friendlys Schulnote: Eine EINS ohne Einschränkungen.
Unbedingt sehen, lachen, Spaß haben und sich am Talent aller Beteiligten
freuen. Die politische Botschaft (die ja so nahe lag wie ein Hundehaufen neben
der Fahrertür) hat Foster übrigens erfreulicherweise umschifft – mir gefällt
das.
P.S.: Jodie Foster heißt mit Vornahmen eigentlich nicht Jodie, sondern Alicia.
P.P.S.: Foster lernte mit drei Jahren lesen, war Jahrgangsbeste ihrer Abschlussklasse, Master in Literatur (magna cum laude) in Yale '85. Sie synchronisiert ihre französischen Filme selbst, spricht spanisch und deutsch und versteht italienisch. Sie ist Atheistin.
P.P.P.S.: Hier sind ihre wichtigsten Filme:
- Taxi Driver (1976)
- Bugsy Malone (1976)
- The Little Girl Who Lives Down the Lane (1976)
- Freaky Friday (1976)
- Candleshoe (1977)
- Foxes (1980)
- The Hotel New Hampshire (1984)
- Five Corners (1987)
- The Accused (1988)
- The Silence of the Lambs (1991)
- Little Man Tate (1991)
- Sommersby (1993)
- Maverick (1994)
- Nell (1994)
- Home for the Holidays (1995)
- Contact (1997)
- Anna and the King (1999)
- Panic Room (2002)
- Flightplan (2005)
- Inside Man (2006)
- The Brave One (2007)
- Nim's Island (2008)
- The Beaver (2011)
- Carnage (2011)
- Elysium (2013)
- Money Monster (2016)
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