Donnerstag, 30. Oktober 2014

Gone Girl

Das Wichtigste zuerst: Rosamunde Pike sieht (korrekte Beleuchtung vorausgesetzt) wie die junge Liv Tylor aus - und das ist schon ein ziemlich faszinierender Anblick. Vor allem, weil es in der Filmgeschichte kaum mal eine solche Bitch from Hell gegeben hat, wie in "Gone Girl": dies ist der Film, zu dem "Eine verhängnisvolle Affäre" und "Der Rosenkrieg" hätten werden sollen, und er ist für mich absolut ein Kandidat auf den Film des Jahres. (Langweiligerweise bin ich natürlich wieder komplett Mainstream - wer war drin und fand den Film nicht gut? Der MUSS mir sofort einen Kommentar mit der Begründung schreiben!)
Emily Ratajkowski
Andie (Emily Ratajkowski) hat sich in ihren Dozenten verliebt: Er sieht an ihr zwei Qualitäten, die er an seiner Frau vermisst - sind es Zuneigung und Liebenswürdigkeit?

Worum geht's?

Ziemlich einfache Masterplan-Psycho-Story: Vom Ehemann enttäuschte Ehefrau packt enthemmt ihr Borderline aus und inszeniert ihren eigenen Tod, den sie dem fiesen Fremdgänger geschickt und unwiederlegbar unterjubelt.
Was denkt meine Frau grade? Schädel einschlagen ist auch keine Lösung, Nick

Anstatt sich wirklich zu ertränken, taucht die Ehefrau im White-Trash -Mileu unter, wird dort aber überfallen und beraubt. Ohne Kohle quartiert sie sich erst einmal bei ihrem Highschool Stalker Desi ein. Als ihr Mann im Fernsehen auf allen Kanälen (heuchlerische) Liebesbeteuerungen sendet, inszeniert sie Desi als brutalen Vergewaltiger (nicht schwer angesichts seiner Vergangenheit) und schneidet ihm beim Beischlaf mit dem Cutter die Kehle durch. Das ist eine Menge Blut!

Wieder zuhause, will ihr Mann sich endgültig trennen - seine Frau hat vorgesorgt: sie ist bereits mit den gefrorenen Samenzellen ihres Mannes schwanger und erpresst ihn mit dem Wohl seines ungeborenen Kindes.
Am Anfang war alles noch schön: Nick und Amy verlieben sich in der Bibliothek.

Wie war's?

Es ist wieder mal ein Film, von dem man etwas lernen kann. Und es ist sehr unterhaltsam, Amy Dunne dabei zuzusehen, wie sie ihren Mann mit wohlkalkulierten Vorbereitungen und talentierter Improvisation so richtig in die Scheiße reitet. Dabei ist sie nicht unfehlbar: auch Amy bekommt mal Gegenwind (wenn ihr ein Gangsterpärchen das gesamte Bargeld stiehlt und sie dann auch gleich mal vermöbelt). 

En paar Aspekte sind schwierig zu verstehen und wahrscheinlich nur aus der amerikanischen Kultur zu erklären: ist es das Geschworenensystem, das Nick dazu bringt, sich über sein Bild in der Öffentlichkeit Sorgen zu machen? Gibt es im amerikanischen Fernsehen wirklich so sensationslüstern Kommentatoren? Hat die Polizei wirklich so einen weiten Ermessensspielraum, ob sie einen Verdacht verfolgt oder es bleiben lässt?
"Fickmaus" Andie bereut öffentlich - Kleidung wie aus dem kirchlichen Internat verleiht Glaubwürdigkeit. Rependite!

Das sind aber nur Kleinigkeiten gegen die vielen Vorzüge des Films: er ist spannend (alle Viertelstunde passiert etwas neues), er ist mitreißend (immerhin gibt es in Missouri noch die Todesstrafe - es geht um alles!) und man kann mit dem Leid von Nick mitfühlen (zumindest bis kurz vor Schluss)

Nicht gänzlich unerwähnt bleiben soll ein weiterer Lichtblick des Films, und zwar Emily Ratajkowskis Brüste. Emily, hauptberuflich Model, spielt  Nick Dunns Studentin/Affaire, und das macht sie optisch durchaus reizvoll.
Chief Detective findet etwas, was aussieht wie ein Zwillengummi: Wer hat das im Büro verloren?

Friendlys Schulnote: EINS-MINUS (das Minus gibt es für die vielen kulturellen Amerikana im Film)

Rätselfrage: In welchem Film wird versucht, den Mond zu stehlen? (Nein, es ist kein James-Bond-Film...)

Antwort der letzten Frage:  Das ist aus dem Film: "Das fünfte Element" mit Bruce Willis und der reizenden Mila Jovowich


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