Problem nur: Tommy spielt in diesem Film wirklich gut, und obendrein einen ziemlich sympathischen Helden der, wie die meisten von uns sich unter dem Motto "Fake it until you make it" mit Mut in die Schlacht wirft. Mitleid mit Cruise? Niemals! Deshalb jetzt erst mal der Inhalt dieser durchdachten, aber doch ziemlich komplexen Humor-Baller-SF:
Tom (im Film: Bill), ursprünglich Werbefuzzi-Creative-Director oder sonst was mit Medien, ist im Zuge der Allgemeinen Mobilmachung gegen die Invasion der Monster-Aliens (Leute, jetzt denkt ihr bestimmt an "Starship Troopers" vom verrückten Robert A. Heinlein - ich habe immer noch nicht verstanden, ob das Buch jetzt ein protofaschistisches Machwerk ist, oder ob es durch überspitzte Darstellung grade diese Tendenzen demaskieren will) zum Major in der Etappe aufgestiegen und, dulce et decorum est pro patria mori, preist den Kampfeinsatz unter Waffen (für alle anderen).
Was aussieht wie eine LKW-Werkstatt ist ein Trainingszentrum mit brandgefährlichen Killerrobotern: Do not step over the red line. |
Das genügt Tom als Lebensversicherung nicht. Er versucht sich gleich auf vier verschiedenen Arten herauszureden, bevor er sich schließlich für einen Erpressungsversuch entscheidet. Das war vielleicht nicht der klügste Schachzug in dieser Situation: Der General lässt ihn verhaften. In den folgenden Tumulten bekommt Tommy eins über die Zwölf und...
Hier ist die Welt noch in Ordnung - der Etappen-Major wird von einer gut aussehenden Kollegin empfangen und dem wichtigen Chef-des-Chef vorgestellt: kein Grund für schlechte Laune |
Da geht es auch schon los: Der ersten Auftritt von Tommy-Superfighter endet nach wenigen Augenblicken in einem unschönen Splatter - und er ist nicht der erste, der am Omaha-Beach in den Staub beißt. Sein letzter Blick vor dem abnippeln fällt auf die spröde Schöne Rita Vrataski aka "Full metal Bitch", vieldekorierte Kriegsheldin.
Cut - und los gehts wieder mit dem bereits bekannten Aufsteh-Stiefeltritt des Sergeanten: Cruise ist in einer Zeitschleife , die ihn nach seinem Tod zurück an den Morgen seines ersten Tages als Rekrut bringt. Schauderhaft! Grauenvoll! Aber, wenn man es mit der Alternative Tot-sein vergleicht, vielleicht gar nicht so übel, oder?
Militärbasis London: Die Menschheit sammeln sich zum Großangriff auf Frankreichs Küste: Wie kommt unser Held da noch raus? |
Direkt nach dem lebensrettenden Eingriff: Rita ist ausnahmsweise etwas weniger kratzbürstig als normal. |
Emily Blunts Helm wirkt auf mich ein kleines bisschen einschüchternd |
Verlangt nicht von mir, das jetzt zu erklären, aber der Film endet damit, dass die Aliens alle sterben wo sie stehen (nachdem ihr Boss tot ist), dass Tommy nun wieder in Majorsrang und -Würden steht, und dass erstaunlicherweise Rita wieder (wie schon in zahlreichen Szenen vorher) im Trainingsraum Yoga übt. Ist wieder der Vortag? Der Jetzttag? Die Zukunft? Ich bin zu dumm für diesen Scheiß, aber schön war's schon!
Wie war's?
Das war mal wieder ein richtig schöner Hardcore-Science-Fiction-Film! Hier wumsen die Kanonen, rattern die Maschinengewehre! Eine zarte Liebesgeschichte zu einer wehrhaften Heldin (Ich will auch einen Totenkopf auf dem Helm!) ist auch dabei, heldenhafter Einsatz der Sidekicks (die dann auch zuverlässig sterben... alles drin. Am Schönsten ist es aber (und da wiederhole ich mich gerne) Tom Cruise so oft und so phantasievoll sterben zu sehen.Friendlys Schulnote: eine Zwei-Plus. (Hilfsweise die Noten meiner Kinder: Zwei, Zwei, Zwei-Plus)
Rätselfrage: In einem Film wird ein Vorhaben dadurch sabotiert, dass ein Mädchen Schuhe geschenkt bekommt. Wie heißt der Film und welche Farbe haben die Schuhe?
Antwort der letzten Frage: Das war "Harold und Maude". Auf dem Filmposter ist Harold im dunklen Anzug mit Beil, Henkerschlinge, Benzinkanister und Rattengift zu sehen.
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