Freitag, 29. Januar 2016

The Revenant - Der Rückkehrer

Möglicherweise ist „The Revenant“ so nah an den echten Angriff durch einen wirklichen Bären herangekommen, wie es mit filmischen Mitteln überhaupt geht. Meine Liebste hat irgendetwas Unschönes bei der Tricktechnik gesehen, aber mir erschien alles echt und wahr und wirklich, was aber auch an den Händen gelegen haben kann, die ich die meiste Zeit vor das Gesicht geschlagen hatte.

Woher? Wohin? Sie sind überall! Will Poulter spielt den junger Bridger überzeugend naiv (wie er auch schon den jungen Kenny in "Wir sind die Millers"). Hoffentlich bleibt es rollenmäßig nicht dabei...

Worum geht’s?


Neu-England zur Zeit der Steinschloss-Vorderlader: die Indianer sind ernsthaft gefährlich und die Wildnis ist noch ziemlich wild. Eine Gruppe von Pelzjägern wird von Waldläufer Glass und seinem Sohn geführt. Glass wird von einem Bären angefallen. Er überlebt knapp, ist aber nicht mehr transportfähig. Captain Henry, der Anführer der Gruppe, lässt Glass zurück, bewacht von dessen Sohn, dem jungen Pelzjäger Bridger (mal wieder bemerkenswert: mein Liebling Will Poulter) und den alternden Soldat Fitzgerald. Obwohl durch eine stattliche Prämie motiviert, tötet Fitzgerald Glass‘ Sohn, schüchtert Bridger ein und begräbt Glass lebendig.

Wieder erwarten ist Glass doch noch nicht ganz tot: er rappelt sich auf und macht sich kriechend an die Verfolgung. Dabei wird er von feindlichen Indianern gejagt (und entkommt durch wegschwimmen), befreit eine Häuptlingstochter, die von französischen Pelzjägern missbraucht wird (entkommt mit einem ihrer Pferde) und wird von anderen Indianern zu Pferde verfolgt (und entkommt durch Sturz in eine Tanne).

Und hier ist endlich auch der Bär. Eigentlich: eine Bärin. Da hilft auch eine Feuerwaffe wenig

Noch vor Glass selbst kommt dessen Feldflasche im Pelzjägerfort an – Fitzgerald erkennt die Zeichen der Zeit, bricht den Tresor auf und gibt Fersengeld. Hilft ihm am Ende aber auch nicht.

Wie war’s?


Ein bisschen Tarantinoesk, nur mit weniger Blut. Letztlich eine Racheorgie mit Hindernissen - mir hat’s gefallen. Vielleicht hätten es ein paar Minuten Landschaftsaufnahmen weniger auch getan, und vielleicht sind die übermenschlichen Überlebenskräfte ein bisschen sehr nach Superheldenart für einen ansonsten so überzeugend harten, realistischen Dreck-und-Scheiße-Film, aber da drücke ich ein Auge zu.


Friendlys Schulnote: Eine ZWEI, und ein Plus für den Bären! (Der sollte übrigens den Oskar bekommen! Ist auch nicht hellhäutig und dazu Teil einer diskriminierten Minderheit)

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