Möglicherweise ist „The Revenant“ so nah an den echten Angriff
durch einen wirklichen Bären herangekommen, wie es mit filmischen Mitteln
überhaupt geht. Meine Liebste hat irgendetwas Unschönes bei der Tricktechnik
gesehen, aber mir erschien alles echt und wahr und wirklich, was aber auch an
den Händen gelegen haben kann, die ich die meiste Zeit vor das Gesicht
geschlagen hatte.
Worum geht’s?
Neu-England zur Zeit der Steinschloss-Vorderlader: die
Indianer sind ernsthaft gefährlich und die Wildnis ist noch ziemlich wild. Eine
Gruppe von Pelzjägern wird von Waldläufer Glass und seinem Sohn geführt. Glass wird
von einem Bären angefallen. Er überlebt knapp, ist aber nicht mehr
transportfähig. Captain Henry, der Anführer der Gruppe, lässt Glass zurück,
bewacht von dessen Sohn, dem jungen Pelzjäger Bridger (mal wieder bemerkenswert:
mein Liebling Will Poulter) und den alternden Soldat Fitzgerald. Obwohl durch
eine stattliche Prämie motiviert, tötet Fitzgerald Glass‘ Sohn, schüchtert
Bridger ein und begräbt Glass lebendig.
Wieder erwarten ist Glass doch noch nicht ganz tot: er
rappelt sich auf und macht sich kriechend an die Verfolgung. Dabei wird er von
feindlichen Indianern gejagt (und entkommt durch wegschwimmen), befreit eine
Häuptlingstochter, die von französischen Pelzjägern missbraucht wird (entkommt
mit einem ihrer Pferde) und wird von anderen Indianern zu Pferde verfolgt (und entkommt
durch Sturz in eine Tanne).
Und hier ist endlich auch der Bär. Eigentlich: eine Bärin. Da hilft auch eine Feuerwaffe wenig |
Noch vor Glass selbst kommt dessen Feldflasche im
Pelzjägerfort an – Fitzgerald erkennt die Zeichen der Zeit, bricht den Tresor
auf und gibt Fersengeld. Hilft ihm am Ende aber auch nicht.
Wie war’s?
Ein bisschen Tarantinoesk, nur mit weniger Blut. Letztlich
eine Racheorgie mit Hindernissen - mir hat’s gefallen. Vielleicht hätten es ein
paar Minuten Landschaftsaufnahmen weniger auch getan, und vielleicht sind die
übermenschlichen Überlebenskräfte ein bisschen sehr nach Superheldenart für
einen ansonsten so überzeugend harten, realistischen Dreck-und-Scheiße-Film, aber
da drücke ich ein Auge zu.
Friendlys Schulnote: Eine ZWEI, und ein Plus für den Bären!
(Der sollte übrigens den Oskar bekommen! Ist auch nicht hellhäutig und dazu Teil
einer diskriminierten Minderheit)
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