Freitag, 22. Januar 2016

A single man

... ist mal wieder ein Schwulenfilm, und wie bei jedem einzelnen Schwulenfilm hat mir auch dieser Film wieder gut gefallen, obwohl ich Schwulenfilme ja an sich alle langweilig finde. 

Die Story ist ein Kammerspiel von einem knappen Tag: Uni-Professor Falkoner in den 60ern, hat seinen Freund bei Autounfall verloren (ist schon was her), hat Depressionen und will sich umbringen. 

Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben (flöt...). Er is' aber auch n' Süßer!
Sehr unterhaltsam: seine praktischen Überlegungen zum Thema: „Wie schieße ich mir selbst in den Kopf, ohne dass meine Haushälterin hinterher alles sauber machen muss?“: Mit einem Kissen vor dem Gesicht? Oder besser umgekehrt im Schlafsack liegend?

Das waren noch Zeiten, als man die Bedrohung durch die Wasserpistole noch mit adäquater Geste erwidern durfte. Heute geht man wahrscheinlich wegen Traumatisierung Minderjähriger ins Loch dafür
Erstmal bietet eine improvisierte Zweierparty bei der Nachbarin einen Aufschub, später überzeugt ihn die Fürsorge eines schwärmerischen Studenten, das mit dem Selbstmord doch besser sein zu lassen. Dann (und ich weiß wirklich nicht, ob ich diese Wendung nun toll finde oder beschissen) fällt er tot um – Herzinfarkt.

Sie findet ihn wirklich ziemlich super. Schade für beide, dass er schwul ist.
Der Film hat eine dünne Story, er leidet etwas unter dem symbolisch überfrachteten kleinen Nachbarsmädchen (die für irgendetwas steht, aber wie mir scheint, bei jedem Auftritt für etwas anderes: Homophobie, Grausamkeit, Naivität?) und das Ende ist nur deshalb zu ertragen, weil ein Happy-End noch schlimmer wäre. ABER: die Bilder sind so stimmig und detailversessen 60er, der Farbton unterstreicht die Situation subtil und die Anzüge! Die Krawatten! Die Hüte! Ich wollte, ich hätte diesen Stil! Und: Colin Firth (meine Liebste zu dem Thema: Der wird immer geholt, wenn es mal wirklich etwas zu spielen gibt. Und sie findet den Vornamen schön) ist ernsthaft, wirklich, super.
"Minderheiten sind auch nur Menschen"

Friendlys Schulnote: Eine ZWEI. Ich empfehle den Film für die unter uns, die eher visuell orientiert sind und die wissen wie "Kontenonz" richtig geschrieben wird. Nix für Jogginghosenträger!

P.S.: Ja, die Regie wurde von dem Sonnenbrillenheini geführt. Respekt!

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