Worum geht's?
Junge Drogensüchtige Nikita wird zu einem unglaublich schlecht vorbereiteten Apotheken-Einbruch mitgeschleift. Der Einbruch läuft schief und schiefer, ein Apotheker wird erschossen, das ganze Fiasko endet in einer wilden und blutigen Schießerei mit der Polizei - sterben, außer Nikita, die mit dem Kopfhörer auf unter der Ladentheke sumpft. Leider erschießt sie dann - gewissermaßen die letzte Amtshandlung - doch noch einen Polizisten mit einer der zahlreichen herumliegenden Waffen.
Nikita geht lebenslang in den Bau und sieht nach kurzer Bewußtlosigkeit als erstes einen Geheimagenten, der ihr überraschenderweise erzählt, dass eine staatliche Organisation ihren Selbstmord vorgetäuscht habe und plane, sie als Agentin einzusetzen. Nikita hat die Wahl zwischen Gehorsam und Tod.
"Was ist wenn ich nicht mitmache?" - "Reihe acht, Grab dreißig."Es folgt die Schilderung einer düsteren Pygmalion-Geschichte: Nikita lernt mit Computern umgehen, Kämpfen, Schießen, sich aufbrezeln und sich benehmen. Zum Abschlusstest erschießt sie einen Geschäftsmann in einem belebten Restaurant.
Das leben als Auftragskillerin hat nicht nur Nachteile: Nikita und Marco genießen Venedig so, wie es sich gehört. |
Schließlich entsteht aus einem Masterplan-Dokumentendiebstahl ein Mega-Durcheinander, das der Geheimdienst durch den "Cleaner" Victor (der große Killer Jean Reno) ausbügeln lassen will - es dadurch aber erst in ein grauenhaftes und offensichtliches Massaker verwandelt.
(Gruseligster Moment: der "Cleaner" schüttet literweise Säure auf die Bewusstlosen und beschwert sich, als die sich auflösenden Opfer beginnen, zu zappeln)
Nikita nutzt die Verwirrung und flieht. Marco und der Geheimagent treffen sich und sind gemeinsam traurig, dass Nikita sie verlassen hat.
Bis hierher verlief der Einsatz so richtig scheiße. Und gleich kommt der Typ mit dem Raketenwerfer um die Ecke |
Wie war's?
Der Film ist trotz seines tiefsinnigen Endes sehr kurzweilig. Er hämmert mit Viper-Maschinenpistolen auf seine Zuschaer ein und wenn man denkt, jetzt ist aber Schluss, läßt der Leibwächter die Granate in das Rohr des Werfers fallen - Kurz: es geht rund. Nikita ist so kratzbürstig, dass am Erfolg selbst dieser Nordkorea-reifen Umerziehungsmaßnahmen streckenweise zu zweifeln ist. Das alles unterhält gefällig, aber besonders mit der Eröffnungsszene in der Apotheke hat sich Besson in die Filmgeschichte eingemeißelt - ein Geschehen, das an Sinnlosigkeit und brutaler Eskalation nur noch von "Natural Born Killers" vier Jahre später erreicht wird.
Wer im Film tiefer schürfen will, stößt trotz attraktiver Ansatzpunkte (stehen Geheimdienste notwendigerweise außerhalb des Gesetzes?, Ist es ok, jemanden 'umzuerziehen'?, Wann ist es moralisch gerechtfertigt, zu töten?) in Nikita schnell auf harten Grund - Luc Besson diskutiert diese Dinge nicht, er erwähnt sie nur. Die großen Themen sind nicht seine Themen, sie sind Deko und Staffage für die dann allerdings auch ziemlich coole Geschichte.
Friendlys Schulnote: eine Zwei (ein Plus gab es nicht wegen "zu alt"). FSK-16, ich empfehle den Film ab 14.
(Siehe auch: Lucy)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen