Mittwoch, 3. September 2014

Die Bestimmung - Divergent

Babyspeckige Heldin mit kernig-markigem Stirnfalten-Hero im Arm - dieser Film zielt auf die Mädels, kein Zweifel. Einer meiner Söhne lehnte es dann auch ab, den Film ein zweites Mal zu sehen (erstes Mal wohl auf kinox.to oder anderer Streamingplatform und in bescheidener Qualität). Nach langen Unterhandlungen und unter Aufbietung allen väterlichen diplomatischen Geschicks konnten wir ihn mit Crank-2 zufriedenstellen und mein Töchterlein, mein zweiter Sohn und ich kamen in den Genuss von "Divergent".
Will Kalif werden anstelle des Kalifen: Jeanine "Isnogut" Matthews hat finstere Pläne und sieht auch so aus

Worum geht's?

Sci-Fi-Dystropie in Chicago: Alle Menschen müssen sich mit 16 Jahren unwiderruflich für eine von fünf Fraktionen entscheiden: Gelehrter, Soldat, Kümmerer, Bauer oder Richter. Wer aus seiner Fraktion geworfen wird oder austritt, landet beim Lumpenproletariat. Soweit so vorgezeichnet: Heldin Tris ist die Tochter zweier Kümmerer (die auch mit der Regierung beauftragt sind) und wird so gut wie sicher in dieser Fraktion bleiben. Ein Test unter reichlichem Einsatz von Drogen soll die Entscheidungsfindung erleichtern   - bei Tris ist das Ergebnis uneindeutig. Am Wahltag entscheidet sie sich aus einer Laune heraus für "Soldat" - möglicherweise für das untrainierte Sanftmut-Schaf zumindest nicht der leichteste Weg.
Das Mädchen in dem unvorteilhaften Kleid traut sich was: Als erste zu springen bringt schon mal Punkte
Schockierende Neuigkeiten warten auf die Rekruten: das schlechteste Viertel des Lehrgangs wird ausgestoßen. Also besser Gas geben - Tris entwickelt sich trotz der Schikane ihres Ausbilders zu einer passablen Kämpferin und findet im Co-Ausbilder Four und der Mit-Rekrutin Tori Unterstützung und Trost (Schwellgeigeneinsatz...)

Jetzt gibt es eine Einlage von 'körperlich unterlegene arbeitet sich gegen alle Wiederstände hoch', die ganz schön anzusehen ist. Eher unlogisch ist dann wieder, dass die Vorsitzende der Gelehrten-Fraktion (Jeanine Matthews, der Bösewicht der Story) mit Tris Kontakt knüpft. Warum? Weil Tris Vater Minister ist? Ich denke, die Kinder, die die Fraktion wechseln dürfen ihre Eltern nie wieder sehen?
Was ist das denn für eine Kampfstellung? "Verknotete Kobra" statt "Drunken Master"? So ein Blödsinn kann einen richtig aus der Stimmung bringen.
Das ist aber nur der Anfang der Probleme dieses Filmes: Die Haupt-Storyline ist ein Putsch, den die Gelehrtenfraktion (an der Spitze Matthews) gegen die Kümmerer in Gang setzen will. Dazu werden allen Soldaten Geräte implantiert, die sie zu willenlosen Marionetten der leitenden Gelehrten machen. Tris bekommt ein Implantat, ist aber (ohne Erklärung) trotzdem nicht betroffen und macht sich mit ihrem Bruder, ihrem Vater und dem bisherigen Präsidenten auf, um das Hauptquartier der Gelehrten zu erobern und die Kontrolle der Soldaten durch die Implantate zu beenden.

Dort einzudringen ist auch nicht weiter schwer, weil die Eierköpfe der frischgebackenen Soldatin nicht viel entgegenzusetzen haben - außer Four, der nun selbst mit glasigem Blick als Marionette von Janine Matthews den Kontrollraum verteidigt. Tris befreit ihn mit dem tiefen Blick der Liebe von der Implantat-Wirkung (Wie?) und gemeinsam befreien sie die Soldaten aus der Kontrolle der Implantate. Sehr nett: im Finale wird Jeanines Hand mit einem gezielten Messerwurf durch Tris an den übergroßen Touchscreen geheftet (und das ist auch die Antwort der letzten Rätselfrage).
Tris und ihre neuen Freunde: Nur die besten dürfen bleiben

Wie war's?

Der Film ist in Kern und Story undurchdacht und schwach. Aber: Beatrice Entwicklung von der sanftmütigen Kümmerin zur hartgesottenen Soldatin Tris ist gefällig und Jugendfilm-adäquat dargestellt - da macht es Spaß, zuzusehen. Im Ganzen sind die Details des Filmes (auch in der Tricktechnik) gelungen, während die ganze Putsch-Geschichte blutleer bleibt und mich nicht beeindruckt hat.

Friendlys Schulnote: Eine DREI-PLUS / ZWEI-MINUS. Meine Tochter liebt den Film und die drei Bücher, mein mittlerer Sohn findet den Film schwach.


Rätselfrage: Aus welchem Film stammt der Satz: "Es sind 500 Meilen bis Chicago, der Tank ist voll, und wir haben Sonnenbrillen" (Kommt, Leute, das ist wirklich einfach!)
American-Beauty Weichzeichner-Babyspeck: Macht das Tattoo den Rebellen?

1 Kommentar:

Bloggerei

Blogverzeichnis