Dienstag, 8. Juli 2014

Friendlys Jubiläumspost (25)

Als ich diesen Blog begonnen habe, wollte ich jeden 25. Beitrag zu allgemeinen, filmhistorischen oder einfach küchenpsychologischen Themen schreiben. Damals waren 25 Beiträge eine unerreichbare Anzahl, und nun ist es schon so weit. Bühne frei für Friendlys Jubiläums-Post.
I am God - Diese junge Frau traut sich was. So gesehen in der Weihnachtsmesse 2013 auf dem Altar des Kölner Doms. Da stellt sich auch die Frage nach Anonymität und Datenschutz nicht mehr in dieser Schärfe

Bloggen, oder "Wahrscheinlich liest wieder kein Schwein"

Bemerkenswert finde ich, wie wenig Rückmeldung ich aus der Leserschaft bekomme. Also, ich will mich ja wirklich nicht beschweren, aber von 1426 gelesenen Seiten habe ich ZWEI Kommentare bekommen, und einer davon ist von mir selbst. Was bedeutet das? Ich denke, entweder a) schreibe ich so mainstream und populär, dass keiner sich an meiner Meinung stößt, oder b) so irrelevant, dass selbst denjenigen, die denken, dass ich nicht alle Murmeln in der Tüte habe, es egal ist, oder c) das ist einfach normal, dass nur jeder 2000ste Leser etwas selbst schreibt.

Generell ist natürlich nicht viel Betrieb auf meiner Seite. Mit 24 Beiträgen kann man Friendlys Blog auch nicht grade als enzyklopädisch bezeichnen. Andere, inhaltlich sehr gute Blogs haben 50-mal soviel Kritiken. Ich habe halbherzig ein wenig SEO betrieben indem ich aus Kurzkommentaren auf meine Seiten verwiesen habe, und das scheint etwas Traffic auf diese Seiten zu bringen, aber das ist mir letztlich nicht so wichtig. Eigentlich würde mir schon ein treuer Leser genügen, der gelegentlich einen Kommentar schreibt.

Privatheit, oder "Freund liest mit"

Diese ganze Bloggerei hat mir vor Augen geführt, wie wichtig es ist, im Internet anonym veröffentlichen zu können. Vor allem im Zusammenhang mit der NSA-Affaire höre ich gelegentlich (z.B. von meinen Kindern) etwas in Richtung "ich habe nichts zu verbergen". Meine Kinder vielleicht nicht (obwohl ich auch da Zweifel hege) aber ich habe schon eine Menge zu verbergen. Es ist schon ok, wenn meine Freunde und Kumpels wissen, dass ich mich sehr für Filme interessiere und auch, was ich für Filme liebe, und welche nicht. Kumpels ja - Arbeitgeber: nein. 

Filmszenen erinnern:

Ich finde es total normal, dass ich mich an Filmszenen prima erinnern kann, dafür aber nicht weiss, wo Minden liegt. Bei meiner Freundin ist es andersrum. Ich würde gerne wissen, ob es Euch (den Lesern und Film-Afficinados) auch so leicht fällt, aus der hintersten Ecke des Gedächtnisses noch ein obskures Kinski-Zitat (oder die ganze Reihe der "Wer sagt wo zu wem..." Rätselfragen) herauszukramen?  

Filme bewerten

Ich habe vor drei Monaten schon einmal geschrieben, dass ich "From Dusk till dawn" in der zweiten Hälfte ziemlich hirnlos (kleiner Kalauer) finde, und das "Inglorious bastards" für mich ein wirklich, wirklich schlechter Film ist. Wie passt das damit zusammen, dass ich "Pulp Fiction" prima finde, "Jacky Brown" liebe und mir die "Kill Bill" Filme schon mehrfach angesehen habe? Ich will hier einmal eine kurze Theorie der Filmästhetik improvisieren.

Positiv für einen Film sind für mich:

  1. Charaktere, deren Gefühle glaubhaft sind  
  2. Kurzweilige Wendungen im Verlauf des Plots
  3. Hauptpersonen, an deren Schicksal ich Anteil nehme
  4. Schöne Menschen
  5. Ungesehene Bilder
  6. Etwas mindestens zum Schmunzeln, besser zum Lachen
Zum Thema Filmmusik kann ich leider nichts sagen, weil ich die in den allermeisten Fällen nicht wahrnehme. Von 99% der Filme könnte ich die Titelmusik nicht summen (außer vielleicht vom Krieg der Sterne). Was sind Eure Kriterien für gute Filme? Gibt es Kriterien, die für alle Genres gelten?

Jugendfilme

"Warum siehst Du Dir eigentlich ständig Jugendfilme an? Hast Du eine Störung?" wurde ich neulich von einer nicht soo freundlichen Bekannten gefragt. Der Hauptgrund ist natürlich, dass ich mit drei Teenagern zusammenwohne - da bleibt es nicht aus, sich gelegentlich Filme wie "Rollergirl", "Groupies bleiben nicht zum Frühstück" oder "Blue Crush" anzusehen. Zum anderen mag ich "Held/Heldin überwindet Schwierigkeiten"-Filme einfach. Ich bin halt unkompliziert gestrickt...

FSK

Ich habe neulich länger über die FSK-Einblendung nachgedacht:

"Die FSK-Kennzeichnungen erfolgen auf der Grundlage von §§ 12, 14 Jugendschutzgesetz. Sie sind gesetzlich verbindliche Kennzeichen, die von der FSK im Auftrag der Obersten Landesjugendbehörden vorgenommen werden. Die FSK-Kennzeichnungen sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern sollen sicherstellen, dass das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen einer bestimmten Altersgruppe nicht beeinträchtigt wird."

Was bedeutet dieser verschwurbelte Text? "Sind keine pädagogische Empfehlung" - aber genau darum geht es doch, dass man nicht aus versehen seinen sechsjährigen mit "SAW 7" den Abend verbringen lässt und ihn anschließend vierzehn Tage nach Einbruch der Dunkelheit unter dem Bett herauskehren muss. Oder heißt gesetzlich verbindliche Kennzeichen, dass man den Film keinem Jugendlichen zeigen darf, der das jeweilige FSK-Alter noch nicht erreicht hat? Kommt man dann ins Gefängnis? Wenn ja, wie lange?

In diesem Sinne,
Euer Friendly


P.S.: Natürlich weiß ich, dass es streng genommen nicht 24 Filmkritiken sind, sonder nur 23, weil der erste Post die "Film-Blog-Charta" war. Aber, wie ein ein guter Freund von mir (und Informatiker) zu sagen pflegte: "In einer Welt, in der man mit Eins zu zählen beginnt, möchte ich nicht leben"




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