Freitag, 20. Februar 2015

The Avengers / Inside Man / Wild Tales

Heute mal wieder drei Kurzkommentare zu nicht-ganz-so-guten, aber auch nicht-richtig-schlechten Filmen, diesmal zu „The Avengers“, zu „Inside Man“, und zu „Wild Tales“:

The Avengers

Tja, das sind sie, die "Rächer". Für mich ist Iron Man immer noch die coolste Sau.... und natürlich der Hulk, der immerhin meine kindlichen Allmachtphantasien befriedigt.
Wenn „The Avengers“ wirklich der zweitbeste (nach „The Dark Knight“) Superheldenfilm aller Zeiten sein soll, dann möchte ich die Restlichen lieber nicht sehen. Der Film verknüpft sich wie wild in alle Bereiche des Marvel-Versums (inklusive des erst später erschienenen „Guardians oft the Galaxy“), aber in der ersten Filmhälfte bleibt der Plot blass: die Konflikte zwischen den Superhelden und der –Heldin wirken belanglos – schließlich sind sie sowieso nahezu unverletzlich. Die Bedrohung durch den Hulk wirkte übertrieben – wenn alles so gefährlich ist, warum sperren sie den Typen dann nicht vorübergehend ein?
„Er hat eine Armee - aber wir haben den Hulk“
In der zweiten Hälfte bekommt der Film mehr Drive (durch Action), es wird streckenweise lustig und es gibt auch ein paar Sprüche, die es zu lohnt, im Kopf zu behalten. Aber: zu spät, zu wenig, Du rettest den Film nicht mehr. Friendlys Schulnote trotz Scarlett Johannsen: eine Drei-Plus


Inside Man

Eine große, runde Tresortür ist schon mal ein guter Anfang für einen Film, man darf es aber nicht dabei belassen. "Mit dem Erdbeben anfangen, und dann langsam steigern" - Spike Lee sollte das wissen.
Der Film „Inside Man“ will uns etwas lehren: Es reicht nicht, nur eine coole Masterplan-Filmidee zu haben, die besten Schauspieler zu engagieren und eine Menge Geld auszugeben – Man muss schon etwas Neues zu sagen haben, und man muss es auf eine neue Weise sagen. Dieser Film wärmt leider eine Menge Ideen auf, die man anderswo schon (und zwar besser) verwirklicht gesehen hat. Kennen wir einen Diebstahl, bei dem die Diebe verkleidet entkommen? Gibt es einen Film, bei dem der Nazi-Sympathisant sich seiner Vergangenheit stellen muss? In welchem Plot nimmt ein reicher Mann Einfluss auf die Ermittlungen, um sich herauszuwinden? Ich fand das ganze zusammengestoppelt und wenig inspiriert. Sogar Jodie Foster habe ich die Rolle als „Ausputzerin“ mit Kontakten zu höchsten Kreisen nicht abgenommen. Friendlys Schulnote daher: eine Drei.


Wild Tales

Jetzt hat die Braut es begriffen: die Schlampe an Tisch fünf lästert über sie, und sie war mit dem Bräutigam im Bett.
Was jetzt kommt, wird recht unschön werden.
Der erfolgreichste Argentinische Film aller Zeiten ist „Wild Tales“. Erzählt werden sechs Geschichten über Leute, die durchdrehen, und das bis zum Anschlag und darüber hinaus: Ein Bombenräumer wird einmal zu oft abgeschleppt, regt sich auf, verliert seinen Job, seine Frau – und nutzt seine Möglichkeiten (niemals mit jemandem in Fehde stehen, der sich legal C4 besorgen kann!). Eine Braut erfährt auf der Hochzeitsfeier, dass der Bräutigam seine Büro-Liebschaft eingeladen hat und rächt sich mit antikem Furor. Zwei Männer geraten auf menschenleerer argentinischer Landstraße über das Überholen in Streit. Niemand will nachgeben, beide enden in tödlicher Umklammerung in einem brennenden Wagen. 

Das ist alles extrem unterhaltsam, und wenn einen eine Geschichte nicht überzeugt, macht nichts: gleich kommt die nächste! Das ist aber auch das Problem dieser Kurzgeschichtensammlung: eine Charakterentwicklung ist aus naheliegenden Gründen unmöglich. Die Menschen sind, wie sie sind, und am Ende sind sie meistens tot. Mich hat das Ganze an Roald Dahls (den ich als Kind gelesen, aber nicht gemocht habe) schwarzen Humor erinnert, deshalb als Friendlys Schulnote: eine Zwei.

Rätselfrage: Superhelden gibt es natürlich viele, (und ich weiß nicht viel darüber). Es gibt einen Superhelden, der keinerlei Superkräfte hat und dessen Waffe der Wahl aus dem Baumarkt stammt. Wie heißt seine jugendliche Super-Assistentin?  

Antwort der letzten Frage: George Lukas' wurde für den Angriff auf den Todesstern vom Kriegsfilm "Dam Busters" von 1955 (im Deutschen Fernsehen erst 1975)  inspiriert. Dam Busters habe ich irgendwann im Nachtprogramm in unserer Keller-WG gesehen (direkt nach Tutti-Frutti) aber die Ähnlichkeit ist mir auch erst aufgefallen, als ich im Radio davon hörte (ok, war 'ne schwere Frage).

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